Ehre, wem Ehre gebührt und mehr Ehre, wem mehr Ehre gebührt: Zum
dritten Mal zeichnet eine hervorragende internationale Universität den
Dekan der Fakultät für Informatik der TU Graz, Hermann Maurer, für sein
wissenschaftliches Wirken mit einem Ehrendoktorat aus. Entscheidende
Erfolge seiner Forschungsarbeit waren etwa Beiträge zu
Programmiersprachen und zur Entwicklung des Internet. Die University of
Calgary verleiht dem international angesehenen Informatikpionier daher
morgen, Dienstag, 12. Juni 2007, ein Ehrendoktorat.
Er hat die Geschichte des World Wide Web nicht nur von Anfang an miterlebt,
sondern auch entscheidend mitgeprägt: Mit dem in den 80er Jahren in der
Steiermark entwickelten Bildschirmtextcomputer MUPID entwickelte Hermann
Maurer eine Vorstufe der Internet-Technologie. Jüngere Pionierentwicklungen
des Informatikers, der das Österreichische Ehrenkreuz für Verdienste in
Wissenschaft und Kunst Erster Klasse trägt, sind elektronische
Publikationsprojekte wie der „Brockhaus Multimedia" oder die „PC-Bibliothek“.
Webbasierende Lernumgebungen sowie computerunterstützter Unterricht oder
Probleme der Plagiatsbekämpfung sind weitere Arbeitsschwerpunkte Maurers.
Sein 1969 erschienenes Buch "Theoretische Grundlagen der
Programmiersprachen" wurde zu einem der meistgelesenen Werke der
Informatik-Fachliteratur.
Vorreiter in vielen Bereichen
Hermann Maurer wurde 1941 in Wien geboren. Er studierte Mathematik in Wien
und Calgary und war dann als Systemanalytiker bei der kanadischen Regierung
und anschließend im Labor von IBM in Wien tätig. Als Associate-Professor für
Informatik wirkte Maurer dann an der Universität of Calgary, bevor er 1971 für
eine C4-Professor für Informationsverarbeitung an die Universität Karlsruhe ging.
Es folgten Gastprofessuren in Denver, Auckland, Karlsruhe, Dallas, Brasilia, und
Waterloo, bevor er 1978 seine Laufbahn an der TU Graz fortsetzte und hier den
Fachbereich Informatik mit aufbaute. Daneben leitete er Forschungsinstitute der
Joanneum Research und der Austrian Research Center. Neben mehreren
Firmen, unter anderem der Grazer Hyperwave, gründete er mit dem Know-Center
das erste Forschungszentrum für Wissensmanagement in Österreich. Seit
Jahresbeginn 2004 wirkt Maurer weiters als erster Dekan der neugegründeten
Fakultät für Informatik der TU Graz.
Tauchender Bergfex als Science Fiction-Autor
Maurer verfasste 20 Büchern und über 600 wissenschaftliche Artikel und ist
Herausgeber verschiedener Fachzeitschriften. Der Informatiker, der in seiner
Freizeit gerne in die Berge wandert oder in den Tiefen des Meeres taucht,
betreute bisher mehr als 400 Diplomarbeiten, über 30 Dissertationen und 20
Habilitationen. Für sein Engagement für die Wissenschaft erhielt der Ehrendoktor
der Universitäten Karlsruhe und St. Petersburg zahlreiche Auszeichnungen,
darunter den ADV Preis für Verdienste um die Informationsverarbeitung in
Österreich, den ENTER-Preis der Steirischen Wirtschaftskammer, den Integrata-
Preis für die humane Nutzung der Informationstechnologie. Er ist ausländisches
Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der
Academia Europaea. 2001 wurde ihm das Österreichische Ehrenkreuz für
Wissenschaft und Kunst Erster Klasse sowie im selben Jahr das Große
Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen. Privat betätigt sich Maurer als
Schrift-steller: Der Informatik-Pionier verfasste bereits mehrere Science Fiction
Romane.
TU Graz
Mag. Alice Senarclens de Grancy
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